Arbeitsblatt: "Das war der Hirbel" Kapitel 10
Material-Details
1.Teil: Kindern wird Textausschnitt vorgelesen, sie sollen von LP eingebaute Fehler anstreichen.
2. Teil: Kinder lesen einander gegenseitig vor, bewerten das Vorgelesene und geben Tipps.
Deutsch
Leseförderung / Literatur
4. Schuljahr
4 Seiten
Statistik
9396
5047
21
29.08.2007
Autor/in
Stefanie Steger
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Kapitel 10: Warum lernt Hirbel nichts oder was lernt er doch? Die Lehrperson liest dir dieses Kapitel vor. Macht sie auch Fehler? Wenn ja, unterstreiche die Wörter mit rot. Du lernst nie was, haben die Pflegeeltern, die Leute in den Kliniken und in den Heimen immer zu Hirbel gesagt. Du bist einfach zu dumm. Das hat ihm erst wehgetan, später hat er sich, weil er die Leute foppen wollte, richtig dumm gestellt. Das war eine Waffe für ihn. Denn so dumm war der Hirbel nicht. Er konnte nur nicht lernen. Sein Kopf war dazu nicht gemacht. Sobald er sich hinsetzen musste, um zu lesen oder Buchstaben zu schreiben, kam die Unruhe in ihn. Er wetzte mit dem Hintern auf dem Stuhl hin und her, sprang auf, rannte im Zimmer rum und sagte: Das dauert zu lange. Der Hirbel hatte einfach keine Geduld. In seinem Kopf, von dem man sagte, dass er dumm sei, steckten zu viele Gedanken, Freuden und Ängste drin, die es ihm nicht erlaubten, das zu tun, was die Erwachsenen ordentlich lernen nennen. Malen war ihm schon lieber. Nur musste es ganz schnell gehen. Er zeichnete Männchen, Häuser, doch mit Farbe ausmalen wollte er sie nicht mehr. Ein paar Buchstaben hatte er gelernt. Ein paar Wörter konnte er lesen und er konnte seinen Namen schreiben: HIRBEL. Das war nicht einmal sein richtiger Name. Seinen richtigen Namen hatte er längst vergessen. Er stand in den Akten, die von Heim zu Heim, von Klinik zu Klinik mit ihm wanderten. Fräulein Maier hatte versucht, mit ihm zu arbeiten. Sie hatte ihm Bilderbücher vorgelegt, die er nacherzählen sollte. In den Büchern standen auch Wörter, von denen er einige kannte. Wenn er eines fand, das er kannte, sagte er es und freute sich. Doch Fräulein Maier gelang es auch nur, ihm ein einziges Wort mehr beizubringen, das Wort BAUM. Aber dem Hirbel war der Apfelbaum im Garten lieber als das geschriebene Wort Baum. Die Leute, die von ihm sagten, er sei zu dumm, er lerne nichts, hatten nicht Recht. Er lernte eine Menge. Er lernte, in Heimen zu leben, was nicht leicht ist. Er lernte die Bildertests auswendig, die die Ärzte und Psychologinnen mit ihm machten. Er lernte, Leuten auszuweichen, die ihn nicht mochten. Er lernte, sich gegen Kinder, die ihn angriffen, zu wehren. Er lernte es, Kopfweh zu haben und doch spielen zu können. Er lernte viel. Singen konnte er schon immer. Das musste er nicht lernen. Aber die Lieder, die er singen musste, waren wieder schwer zu lernen. Also lernte Hirbel im Grunde nur das, was er brauchte, um halbwegs durchzukommen, nämlich in Heimen und Kliniken zu leben, ohne allzu oft beschimpft oder verprügelt zu werden. Das hatte Hirbel gelernt. Anzahl Fehler:_ Kapitel 10: Warum lernt Hirbel nichts oder was lernt er doch? LeserIn: Lies den Text einem anderen Kind vor, achte dabei auf eine gute Betonung, einen guten Lesefluss und möglichst wenig Lesefehler. BeurteilerIn: Hör aufmerksam zu und unterstreiche die gelesenen Fehler. Achte dich auch auf die Betonung und den Lesefluss. Schreibe deine Bemerkungen nachher bei Tipps auf. Name LeserIn: Name BeurteilerIn:_ Warum lernt Hirbel nichts oder was lernt er doch? Teil 1 (S. 60) Du lernst nie was, haben die Pflegeeltern, die Leute in den Kliniken und in den Heimen immer zu Hirbel gesagt. Du bist einfach zu dumm. Das hat ihm erst wehgetan, später hat er sich, weil er die Leute foppen wollte, richtig dumm gestellt. Das war eine Waffe für ihn. Denn so dumm war der Hirbel nicht. Er konnte nur nicht lernen. Sein Kopf war dazu nicht gemacht. Sobald er sich hinsetzen musste, um zu lesen oder Buchstaben zu schreiben, kam die Unruhe in ihn. Er wetzte mit dem Hintern auf dem Stuhl hin und her, sprang auf, rannte im Zimmer rum und sagte: Das dauert zu lange. Der Hirbel hatte einfach keine Geduld. In seinem Kopf, von dem man sagte, dass er dumm sei, steckten zu viele Gedanken, Freuden und Ängste drin, die es ihm nicht erlaubten, das zu tun, was die Erwachsenen ordentlich lernen nennen. Malen war ihm schon lieber. Nur musste es ganz schnell gehen. Er zeichnete Männchen, Häuser, doch mit Farbe ausmalen wollte er sie nicht mehr. Ein paar Buchstaben hatte er gelernt. Ein paar Wörter konnte er lesen und er konnte seinen Namen schreiben: HIRBEL. Das war nicht einmal sein richtiger Name. Seinen richtigen Namen hatte er längst vergessen. Er stand in den Akten, die von Heim zu Heim, von Klinik zu Klinik mit ihm wanderten. Zeit:_ Anzahl Fehler: Tipps: Kapitel 10: Warum lernt Hirbel nichts oder was lernt er doch? LeserIn: Lies den Text einem anderen Kind vor, achte dabei auf eine gute Betonung, einen guten Lesefluss und möglichst wenig Lesefehler. BeurteilerIn: Hör aufmerksam zu und unterstreiche die gelesenen Fehler. Achte dich auch auf die Betonung und den Lesefluss. Schreibe deine Bemerkungen nachher bei Tipps auf. Name LeserIn: Name BeurteilerIn:_ Warum lernt Hirbel nichts oder was lernt er doch? Teil 2 (S.61) Fräulein Maier hatte versucht, mit ihm zu arbeiten. Sie hatte ihm Bilderbücher vorgelegt, die er nacherzählen sollte. In den Büchern standen auch Wörter, von denen er einige kannte. Wenn er eines fand, das er kannte, sagte er es und freute sich. Doch Fräulein Maier gelang es auch nur, ihm ein einziges Wort mehr beizubringen, das Wort BAUM. Aber dem Hirbel war der Apfelbaum im Garten lieber als das geschriebene Wort Baum. Die Leute, die von ihm sagten, er sei zu dumm, er lerne nichts, hatten nicht Recht. Er lernte eine Menge. Er lernte, in Heimen zu leben, was nicht leicht ist. Er lernte die Bildertests auswendig, die die Ärzte und Psychologinnen mit ihm machten. Er lernte, Leuten auszuweichen, die ihn nicht mochten. Er lernte, sich gegen Kinder, die ihn angriffen, zu wehren. Er lernte es, Kopfweh zu haben und doch spielen zu können. Er lernte viel. Singen konnte er schon immer. Das musste er nicht lernen. Aber die Lieder, die er singen musste, waren wieder schwer zu lernen. Also lernte Hirbel im Grunde nur das, was er brauchte, um halbwegs durchzukommen, nämlich in Heimen und Kliniken zu leben, ohne allzu oft beschimpft oder verprügelt zu werden. Das hatte Hirbel gelernt. Zeit:_ Anzahl Fehler: Tipps: Kapitel 10: Warum lernt Hirbel nichts oder was lernt er doch? Auflösung: Du lernst nie etwas, haben die Pflegeeltern, die Leute in den Kliniken und in den Heimen immer zu Hirbel gesagt. Du bist einfach zu dumm. Das hat ihm erst wehgetan, später hat er sich, weil er die Leute ärgern wollte, richtig dumm gestellt. Das war eine Waffe für ihn. Denn so dumm war Hirbel nicht. Er konnte nur nicht lernen. Sein Kopf war dazu nicht gemacht. Sobald er sich hinsetzen musste, um zu lesen oder Buchstaben zu schreiben, kam die Unruhe in ihm. Er wetzte mit dem Hintern auf dem Stuhl hin und her, sprang auf, rannte im Zimmer rum und sagte: Das dauert zu lange. Der Hirbel hatte einfach keine Geduld. In seinem Kopf, von dem man sagte, dass er blöd sei, steckten zu viele Gedanken, Freuden und Ängste drin, die es ihm nicht erlaubten, das zu tun, was die Erwachsenen ordentlich lernen nennen. Malen war Hirbel schon lieber. Nur musste es schnell gehen. Er zeichnete Männchen, Häuser, doch mit Farbe ausmalen wollte er sie nicht mehr. Ein paar Buchstaben hatte er gelernt. Ein paar Wörter konnte er sagen und er konnte seinen Namen schreiben: HIRBEL. Das war nicht einmal sein richtiger Name. Seinen richtigen Namen wusste er längst nicht mehr. Er stand in den Akten, die von Heim zu Heim, von Klinik zu Klinik mit ihm wanderten. Fräulein Müller hatte versucht, mit ihm zu arbeiten. Sie hatte ihm Bilderbücher vorgelegt, die er nacherzählen sollte. In den Büchern standen auch Worte, von denen er einige kannte. Wenn er eines fand, das er konnte, sagte er es und freute sich. Doch Fräulein Maier gelang es auch nur, ihm ein einzelnes Wort mehr beizubringen, das Wort BAUM. Aber dem Hirbel war der Apfelbaum im Garten lieber als das_ Wort Baum. Die Leute, die von ihm sagten, er sei zu doof, er lerne nichts, hatten nicht Recht. Er lernte eine Menge. Er lernte, in Heimen zu leben, was nicht leicht ist. Er lernte die Bildertests auswendig, die die Ärzte und Psychologinnen mit ihm machen. Er lernte, Menschen auszuweichen, die ihn nicht mochten. Er lernte, sich gegen Kinder, die ihn angriffen, zu wehren. Er lernte es, Kopfweh zu haben und doch spielen zu können. Er lernte viel. Singen konnte er schon immer. Das musste er nicht lernen. Aber die Lieder, die er singen musste, waren schwer zu lernen. Also lernte Hirbel im Grunde nur das, was er brauchte, um halbwegs durchzukommen, nämlich in Heimen und Kliniken zu leben, ohne allzu oft beschimpft oder verprügelt zu werden. Das hat Hirbel gelernt.