Arbeitsblatt: Piraten 1 - Geschichte der Piraten
Material-Details
Skript
Geschichte
Gemischte Themen
6. Schuljahr
6 Seiten
Statistik
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08.03.2012
Autor/in
pm (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die Geschichte der Piraten Teil 1 Die Räuber auf dem Meer Piraten Piraten gibt es seit ungefähr 3.000 Jahren auf allen Meeren dieser Erde. Sie sind immer dort, wo Handelsschiffe auch sind und warten auf den richtigen Moment zum Überfall. Sie rauben und plündern mit Gewalt ein Schiff, eine Ladung und Menschen. Seeräuber oder Freibeuter Piraten haben viele Namen Die Griechen nannten sie „Peirates. Bei den Römern hießen sie „Piratae und irgendwann im 15. Jahrhundert wurden sie im deutschen „Piraten genannt. „Wōkòu waren chinesische Piraten und die „Wikinger waren der Schrecken der Nordund Ostsee. Den islamischen Piraten in Nordwestafrika gaben die Europäer den Namen „Barbaresken. Die französischen Piraten hießen „Korsare. Die „Bukaniere waren Seeräuber, die in der Karibik auf Inseln lebten und von dort aus ihre Raubzüge starteten. Das Kaperwesen königlicher Erlaubnis – Piraten mit Als „Freibeuter wurden Piraten bezeichnet, die einen Kaperbrief in der Tasche hatten Manche Seeräuber hatten Verträge mit einem König oder einem Staat. Sie erhielten Kaperbriefe und bekamen damit den Auftrag, feindliche Kriegs- oder Handelsschiffe anzugreifen und zu überwältigen. Der Handel war einfach: Die Piraten durften die Hälfte der Beute behalten und blieben ohne Strafe. Der König bekam die andere Hälfte und das Beuteschiff. Das war gerade in Kriegszeiten für beide eine vorteilhafte Sache, denn Kriegsführung ist teuer und auf diesem Wege wurde das nötige Geld beschafft. Allerdings sind Verträge mit Piraten so eine Sache, die fühlten sich nämlich nicht immer an alles gebunden, was im Kaperbrief stand. Deshalb wurde oft kein Unterschied zwischen Freund oder Feind, Krieg oder Frieden gemacht. Was 1243 mit einem Brief des englischen Königs Heinrich III. begann, wurde 1856 durch die Pariser Seerechtsdeklaration abgeschafft. Bukaniere Bukanier sind Piraten, welche im 16. Jahrhundert ihr Unwesen in den karibischen Gewässern trieben. Sie selber bezeichneten sich als Brüder der Küste. Vermutlich waren es gescheiterte Freibeuter und abtrünnige spanische Matrosen, die sich nach und nach auf den Karibikinseln einfanden. Sie waren größtenteils friedlich lebende Herdenbesitzer. Nebenbei begannen sie irgendwann, spanische Schiffe zu kapern, hielten dies aber nicht für einen Akt von Seeräuberei, sondern bestanden auf ihrer Meinung, dass dies völlig legal wäre, weil es sich ja gegen die spanische Krone richtete. Die Anfänge der Piraterie Sobald die Menschen begannen, Waren über die Meere in andere Länder zu verschiffen, waren die gefürchteten Piraten nicht mehr weit. Bereits im Jahr 1200 v. Chr. überfielen Seevölker im Mittelmeer nicht nur Schiffe, sondern auch Städte in Küstennähe. In dieser Zeit waren die Schiffe mit Rudern versehen die Galeeren waren wendiger und damit geeigneter für das Überfallmanöver. In der Antike raubten die Piraten zum Beispiel Getreide, das aus Ägypten nach Rom verschifft wurde. Bei Überfällen auf dem Wasser ging es aber nicht nur um die Waren friedlicher Handelsschiffe. In Seeschlachten fochten verfeindete Länder und Völker Kriege aus. Die so genannte Strandpiraterie beinhaltet Plünderungen von gestrandeten Schiffen und Angriffe auf küstennahe Fahrzeuge von Land aus. Ziel der Seeräuber waren vor allem Handelsschiffe, während sie Kriegsschiffe aller Art mieden. Diese waren größer und besser bewaffnet und es gab dort im Allgemeinen keine Reichtümer und wertvollen Waren zu holen, wie auf Handelsschiffen. Wie eroberten Piraten die Schiffe, um sie auszurauben? Schlacht auf hoher See: Vor allem im 16. und 17. Jahrhundert waren Seeschlachten manchmal kriegsentscheidend. Die Taktiken der Piraten waren verschieden. Beschossen sie andere Schiffe mit Kanonen, drohte ein direkter Rückschlag der Gegner. Außerdem bestand die Gefahr, dass das Schiff in Brand geriet, explodierte oder sank und man hatte es schließlich auf die wertvolle Fracht abgesehen. Schiffe wurden also meist im Enterkampf erobert denn im Nahkampf waren die Kaufleute den erfahrenen Seeräubern unterlegen. Oft hatten Piraten kleinere, aber schnelle Fahrzeuge, um das Heck des Handelsschiffes zu erreichen. Oder sie versteckten sich in Buchten, um einen überraschenden Überfall auf heranfahrende Schiffe zu starten. Nahkampf zwischen Piraten und Kaufleuten Seeräuber benutzten nicht selten Pulver aus Ätzkalk, das durch den Wind in die Gesichter der Gegner wehte und sie blendete. An Bord wurden die Fallen gekappt, damit die Segel herabstürzten und die Besatzung unter sich begruben. Ab dem 17. Jahrhundert waren die Kaufleute mit besseren Waffen gerüstet, um sich gegen Übergriffe zu schützen. Aber auch die Taktik der Seeräuber änderte sich. Sie beschossen Mast, Segel und Tauwerk der Gegner mit Kettenkugeln zwei Eisenkugeln, die durch eine Kette miteinander verbunden waren. Diese wurden aus einer einzelnen Kanone abgeschossen und sollten die Seile des Schiffes durchtrennen oder Masten einreißen, um das Schiff fahrtuntüchtig zu machen. Verlangsamte sich das feindliche Schiff, kamen die Piraten näher heran, um Enterhaken zu werfen und das Fahrzeug zu sich heranzuziehen. Psychologische Kriegsführung der Piraten war es, den Gegner abzuschrecken. Sie stießen einen Schlachtschrei aus, schwangen Entermesser oder Säbel und hissten schreckliche Flaggen mit Totenköpfen und Skeletten. Das „goldene Zeitalter der Piraten Piratenfilme und Romane spielen überwiegend im karibischen Raum in der Zeit vom 16. bis ins 18. Jahrhundert. In dieser Epoche lieferten sich alle seefahrenden europäischen Nationen auf See einen dauerhaften, hartnäckigen Krieg, egal, ob sich dieselben Nationen auf dem europäischen Festland gerade im Krieg befanden oder nicht. Die Grenze zwischen offiziellen Kaperfahrern der Königshäuser und illegalen Piraten ließ sich nicht mehr ziehen. Das Phänomen des Freibeuters entstand. Moderne Zeiten Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wurde die Seeräuberei immer mehr zurückgedrängt. Das hing nicht nur mit der Entwicklung und Durchsetzung des Internationalen Seerechts zusammen, sondern auch mit dem Ende der großen Segelschiffe und dem Aufkommen schneller Dampfschiffe. Erst seit ungefähr 1990 stellt die Piraterie in einigen Regionen wieder eine ernsthafte Gefahr dar und nimmt sogar wieder zu. Aufmerksam wurde die Öffentlichkeit 1991, als der Tanker Nagasaki Spirit von Piraten überfallen und ausgeraubt worden war. Die Seeräuber ließen das große Schiff führerlos zurück und es trieb durch die Straße von Malakka, bis es mit der Ocean Blessing kollidierte. 12.000 Tonnen Öl gelangten dadurch ins Meer, 51 Menschen starben. Die Straße von Malakka verläuft zwischen der malaiischen Halbinsel und der Insel Sumatra, hat eine Länge von etwa 800 km und ist einer der Hauptschwerpunkte moderner Piratenüberfälle. Täglich wird sie von ungefähr 2.000 Schiffen befahren. Fast jede Nacht kommt es dort zu Piratenüberfällen. Am 9. Januar 2004 wurde z. B. der Tanker Cherry 201 gekapert. Nach langen Lösegeldverhandlungen wurden vier Seeleute von den Piraten erschossen.