Arbeitsblatt: Weltmacht USA

Material-Details

kurze Zusammenfassung der amerikanischen Geschichte und daraus entstandener Mentalität (Vorbereitung zu Thema Kalter Krieg)
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
8 Seiten

Statistik

97725
1216
35
22.04.2012

Autor/in

Martin Ramseyer
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die zweigeteilte Welt 1945 – 1989 Der Gegensatz zwischen Ost und West Bis 1914 hatten die Staaten das politische Geschehen auf der Welt bestimmt. Durch die beiden Weltkriege und die riesigen Zerstörungen in Europa veränderte sich die Lage. Die eindeutigen Sieger des Zweiten Weltkrieges, die und die, stiegen nun zu „Supermächten auf. Beide verfügten über Atomwaffen und waren für andere Staaten praktisch unangreifbar. Beide Staaten gerieten schon bald miteinander in Konflikt. Den direkten Krieg, der beiden den Untergang bringen konnte, riskierten sie allerdings nicht. Zunächst ging es um die in bald aber um den massgebenden Einfluss in Um ihre Stellung zu verstärken, schlossen sie mit andern Staaten Militärbündnisse. So entstanden zwei „Blöcke: der von den USA angeführte „Westblock, die so genannte (North Atlantic Treaty Organization; deutsch: Organisation des Nordatlantikvertrags), und der von der Sowjetunion angeführte „Ostblock der so genannte . Erst der innere Zusammenbruch des Ostblocks 1989 brachte das Ende dieses Ost-WestGegensatzes, den man unter dem Begriff „Kalter Krieg bis heute kennt. Um Entstehung und Verlauf des Ost-West-Konflikts zu verstehen, müssen wir die Geschichte der beiden „Supermächte etwas näher kennen. 1 Die zweigeteilte Welt 1945 – 1989 Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) Die Nationalflagge, das so genannte Sternenbanner „Stars Stripes) hat seine Farbgebung aus der britischen Flagge. Die 7 roten und sechs weissen Streifen stehen für die 13 Gründer-Staaten, die 50 Sterne für alle Bundesstaaten. Staatengründung und Besiedlung Dreizehn britische Kolonien an der Ostküste Nordamerikas erkämpften die Unabhängigkeit und begründeten die Vereinigten Staaten von Amerika. Im 19. Jahrhundert dehnten sie ihr Staatsgebiet nach Westen hin bis zum Pazifischen Ozean aus und besiedelten es dank einem gewalti-gen Zustrom von Einwanderern. Der Grossteil der Einwanderer kam aus Europa, vornehmlich aus und Sie kamen aus unterschiedlichen Gründen in die Vereinigten Staaten – manche waren Mitglieder einer verbotenen Sekte (Wiedertäufer, Mennoniten usw.), andere trieb die Armut, der Hunger oder die Arbeitslosigkeit zur Auswanderung – jedoch kamen allem mit dem selben Ziel: Freiheit und ein gutes Leben Westen Mittlerer Westen Nordosten Osten Süden 2 Die zweigeteilte Welt 1945 – 1989 Die Indianerfrage Die bis dahin meist bäuerlichen Indianer östlich des Mississippi wurden bis 1850 weitgehend ausgerottet oder nach Westen in ein Reservat vertrieben. Im Rahmen des weiteren Vordringens nach Westen wurden auch alle Indianerstämme westlich des Mississippi, die meist von der Jagd und vom Fischfang lebten, bis 1890 von Siedlern oder der US-Armee weitestgehend getötet. Die Überlebenden wurden anschliessend – geleitet von der Army (siehe Bild)- in Reservate abgeschoben. Die Zahl der Indianer ging damit von schätzungsweise 3 Mio. Ende des 18. Jahrhunderts bis 1900 auf knapp 20000 zurück. 3 Die zweigeteilte Welt 1945 – 1989 Die Sklavenfrage, die zum Bürgerkrieg (1861 – 1865) führt Im 17. Jahrhundert waren schwarze Sklaven aus Afrika auch nach Nordamerika eingeführt worden. Diese wurden vornehmlich in den südlichen Kolonien auf den grossen Baumwolle-, Tabak- und Reisplantagen für den Anbau und die Ernte eingesetzt. Schon zur Zeit der Unabhängigkeitserklärung 1776 hatten die Staaten die Sklaverei verboten. 1808 wurde die Einfuhr neuer Sklaven für die ganzen USA untersagt. Zusammen mit den neu gegründeten Staaten waren die „Anti-SklavereiStaaten gegen Mitte des 19. Jahrhunderts in der Mehrheit; trotzdem hielten die an der Einrichtung der Sklaverei fest. 1860 beschlossen die Südstaaten den Austritt aus dem Bund und bildeten einen eigenen Staatenbund, die „Konföderierten Staaten von Amerika. Da dieser Austritt von den Nordstaaten als gegen die Verfassung angese-hen wurde, kam es zu einem vierjährigen Bürgerkrieg, der von den Nordstaaten gewonnen wurde. Der Sieg der Nordstaaten führte zur Freiheit sowie zum Bürger- und Wahlrecht aller ehemaliger Sklaven. Das Rassenproblem war damit jedoch nicht aus der Welt ge-schafft. Bis Ende der 1960-er-Jahre gab es in den Südstaaten Rassentrennung (getrennte Schulen, Restaurants, Autobusabteile usw.) und wurde den Schwarzen das Stimmrecht verwehrt. Bis heute ist die materielle und bildungsmässige Lage der Schwarzen im Durchschnitt immer noch schlechter als jene der weissen Amerikaner. 4 Die zweigeteilte Welt 1945 – 1989 „Big Business – das grosse Geschäft Der amerikanische Traum „vom Tellerwäscher zum Millionär Nach dem Ende des Bürgerkriegs entwickelte sich die Industrie vor allem im Norden und im mittleren Westen (Chicago) sehr schnell. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg waren die USA die Zwar wurden die USA 1929 nach der Weltwirtschaftskrise sehr hart getroffen. Die USA haben jedoch in beiden Weltkriegen keine Zerstörungen erlitten, sind sehr reich an Bodenschätzen und sowohl technisch wie wissenschaftlich führend. So erholte sich das „Big Business trotz zwischenzeitlicher Krisen bis heute immer wieder. Manche Unternehmer brachten es und bringen es immer noch aus dem Nichts zu märchenhaftem Reichtum, da und in den USA einen höheren Stellenwert haben als Standeszugehörigkeit. 5 Die zweigeteilte Welt 1945 – 1989 Reich Arm Die Unterschiede zwischen Reich und Arm sind in den USA bis heute sehr gross. Während die Reichsten der Reichen dieser Welt hier wohnen, so leben gleichzeitig Millionen von arbeitenden US-Amerikanern unter der Armutsgrenze – ihr Einkommen sichert ihnen keine menschenwürdige Existenz. Die Arbeitslosigkeit liegt seit den 1960-er-Jahren mehrheitlich zwischen 8 – 15% (im Vergleich die CH: 2 – 5%) – Tendenz zunehmend. Die aktuelle Staatsverschuldung (April 2012) der USA liegt bei über 15 Billionen $. – Dies ist vor allem auf höhere Militär- und Sozialausgaben sowie auf sehr tiefe Steuern zurückzuführen. Das Aussenhandelsdefizit (Import-Export-Verhältnis) der USA liegt momentan (April 2012) bei fast 60 Mia. pro Monat. Der $, einst stärkste Währung der Welt und in den 1950er-1970er-Jahren etwa CHF 5.— wert, bekommt man heute unter CHF 1.— wert (aktueller Kurs April 2012 CHF 0.914). In der Politik werden die besser Gestellten durch die Republikaner, die eher einfacheren Volksschichten und die Südstaaten durch die Demokraten vertreten. 6 Die zweigeteilte Welt 1945 – 1989 Die Frage der Todesstrafe Karte: Bundesstaaten in den USA uneinig: Blaue heißt keine Todesstrafe, Orange hat sie für verfassungswidrig erklärt, Grün vollstreckt seit 1976 nicht, Rot vollstreckt 7 Die zweigeteilte Welt 1945 – 1989 Typisch amerikanisch Vieles wird heute als typisch amerikanisch angesehen – auch wenn es dies nicht immer ist. Viele Produkte sind natürlich Aushängeschilder der USA: Aber sind sie typisch amerikanisch? Das wohl typischste an den USA ist die geschichtlich bedingte Einstellung der Menschen zum Leben, die heute noch viele Amerikaner kennzeichnet: Freiheit/Selbständigkeit Die meisten US-Amerikaner lebten (leben zum Teil heute noch) in abgelegenen Gebieten – hier genossen sie zwar keinen Schutz und mussten selber für sich sorgen und sich selber verteidigen, dafür redete ihnen aber auch niemand in ihre Angelegenheiten. Die dadurch entstandene Freiheitsliebe wird auch heute noch von den meisten USAmerikanern beansprucht. Gesetz des Stärkeren In der Gründerzeit konnten sich nur leistungsfähige Menschen durchsetzen, die Entbehrungen ertrugen. Standesvorrechte wie in Europa gab es nicht – alle waren gleich. Die meisten Einwande-rer besassen zunächst einmal wenig oder gar nichts. Wer nicht für sich selber sorgen konnte, kam unter die Räder. Persönliche Tüchtigkeit, Leistungsfähigkeit, Zähigkeit sowie Unternehmensfreude werden bis heute deshalb sehr hoch eingeschätzt. 8