Arbeitsblatt: Optische Täuschung: Wie wir Dinge wahrnehmen
Material-Details
Wie das Gehirn unseren Augen optische Täuschungen vorgaukelt.
Mathematik
Anderes Thema
6. Schuljahr
1 Seiten
Statistik
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30.05.2012
Autor/in
Annick Elodie Pouly
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Verwirrte Sinne: Optische Täuschungen Es ist doch verrückt: Wenn man das Bild auf der linken Seite anschaut, sieht man gekrümmte Linien. Wenn man dann aber mit einem Lineal nachprüft, stellt man fest, dass die Linien ganz gerade sind! Wieso spielen unsere Augen uns so einen Streich? Wenn man es genau betrachtet, sind es gar nicht die Augen, die uns täuschen, sondern das Gehirn. Die über 120 Millionen Sinneszellen in unseren Augen melden, das, was sie als Bild empfangen ans Gehirn weiter. Das sind natürlich viel zu viele Informationen auf einmal, soviel schafft nicht einmal unser geniales Gehirn. Also vergleicht es mit Bekanntem und bezieht immer seine Erfahrung mit ein. So weiss unser Gehirn, dass wir uns in einer dreidimensionalen Welt befinden, die aber von den Augen nur zweidimensional abgebildet werden kann. Es verrechnet dieses zweidimensionale Bild dann in einen dreidimensionalen Eindruck. Genau das passiert bei dem Bild oben. Die immer kleiner werdenden Ringe interpretiert das Gehirn als Röhre. Und so wie die geraden Linien die Röhrenringe schneiden, müssten die Linien gebogen sein. Also sehen wir gebogene Linien. Auch im nächsten Beispiel täuscht sich unser Gehirn beim Vergleich mit Bekanntem aus seiner Erfahrung: Der hintere Mann sieht viel grösser aus, als der vordere Mann. Aber das stimmt nicht! Beide sind gleich gross. Aber warum? Unser Gehirn lässt sich täuschen durch die Linien im Bild. Sie gaukeln uns vor, dass die Männer auf einer Strasse stehen, deren Ränder sich wie wir aus Erfahrung wissen in der Ferne immer mehr annähern. Also nehmen wir an, dass der Mann am rechten Bildrand viel weiter hinten steht, als der Mann links. Wenn er die gleiche Grösse hätte wie der Mann links, müsste er auf dem Bild viel kleiner sein, denn er steht ja nach unserer Annahme viel weiter hinten. Da er aber auf dem Bild so gross erscheint, meint unser Gehirn, dass er deutlich größer ist, als der Mann auf der linken Seite. Dieser Täuschung kann man sich nicht entziehen, auch wenn man nachgemessen hat. Grösser, kleiner oder gleich gross? Die Grössenwahrnehmung ist relativ: Die beiden blauen Kugeln sind gleich gross. Dadurch, dass die linke von grösseren Kugeln umgeben ist und die rechte von kleineren, wirkt die linke Kugel kleiner. Wie gerade Linien schief werden Durch unterschiedliche Farbspiele können Linien, die eigentlich gerade sind, schief aussehen. In der Abbildung zum Beispiel sind die winzigen hellen Quadrate in den Ecken der dunklen dafür verantwortlich. Sie stören den Gesamteindruck der Trennlinien zwischen den hellen und dunklen Quadraten und die eigentlich geraden Linien wirken gekrümmt. Illusion der Bewegung Die Illusion von bewegten Figuren: Blicken wir auf den schwarzen Punkt und bewegen unseren Kopf vor und zurück, scheinen sich die beiden Kreise in entgegengesetzter Richtung zu drehen. Bei einigen Bildern muss der Kopf oder die Grafik selbst bewegt werden, um die vermeintliche Bewegung wahrzunehmen. Dies funktioniert am besten, wenn man die Gegenstände, die bewegt wahrgenommen werden, nicht fokussiert. Blickt man in der Abbildung auf den schwarzen Punkt in der Mitte und bewegt dabei den Kopf vor und zurück, scheinen sich die beiden Kreise in entgegen gesetzter Richtung zu drehen. Zustande kommt dieser Effekt durch die schräg ausgerichteten Vierecke, die den jeweiligen Kreis bilden: Im äusseren Kreis sind sie nach links geneigt, im inneren nach rechts.