Arbeitsblatt: Ackerbau in der Jungsteinzeit
Material-Details
Ackerbau
Geschichte
Urzeit
4. Schuljahr
1 Seiten
Statistik
99998
1161
7
10.06.2012
Autor/in
katharina henzi
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
DER ACKERBAU IN DER JUNGSTEINZEIT Im Vorderen Orient, dem sogenannten Fruchtbaren Halbmond, wurde Wildgetreide zwischen 9500 und 8500 v. Chr. angebaut, domestiziert wurde es um 7600 v. Chr. Die ersten Bauernund Hirtenkulturen dieses Gebietes begründeten damit die Jungsteinzeit durch bewußten Pflanzenanbau und Tierhaltung entwickelt sich aus der aneignenden Daseinssicherung der nomadenhaften Jäger und Sammler die produzierende Wirtschaftsweise von seßhaften Ackerbauern und Viehzüchtern. Über den Mittelmeerraum und Südosteuropa drangen diese neuen Wirtschaftsformen schließlich nach Mitteleuropa vor und erreichten um 4500 v. Chr. auch Nordeuropa. Zu den angebauten Pflanzensorten gehörten verschiedene Getreide- und Gemüsearten. Zusammen mit den Hülsenfrüchten Erbsen und Linsen und der Ölpflanze Lein stellen die vier Getreidearten Einkorn, Emmer, Nacktweizen und Gerste jene entscheidenden Kulturpflanzen, mit denen die Landwirtschaft einsetzt. In ganz Europa bildeten sich kleine Dorfgemeinschaften, in denen Bauern, Viehzüchter und Handwerker zusammenlebten, deren Jahresablauf im wesentlichen von der Arbeit auf dem Acker und dem jährlichen Einbringen und Verarbeiten der Ernte geprägt war. Da der überwiegende Teil Europas von Mischwald bedeckt war, mußten zunächst Bäume gerodet werden, um Platz für freie Anbauflächen zu schaffen. Dazu benutzte man Steinbeile und -äxte oder griff auf das Feuer zurück. Beim Brandrodungsfeldbau müssen zunächst die großen Stämme mit Beilen gefällt werden, bevor Sträucher und kleine Bäume abgebrannt und anschließend die Wurzeln entfernt werden können. Die Asche sorgt dabei bereits für eine gewisse Düngung des Ackers. Der Nachteil der Brandrodung liegt darin, daß durch Erosion, d.h. durch den Einfluß von Wind und Regen, die dünne Humusschicht schnell abgetragen wird. Der Anbau fand nicht auf großangelegten Flächen, sondern vermutlich auf kleinen, von Buschwerk und Bäumen umgebenen Äckern und Feldern statt. Diese wurden z.T. noch mit Flechtzäunen (aus Holzpfählen und Weidenruten) umgeben, um sie vor der Witterung und Tieren (Wildfraß) zu schützen. Für die Bodenbearbeitung standen zunächst Grabstöcke bzw. Pflanzhölzer zur Verfügung, die später von Furchenstöcken, mehrzinkingen spatenähnlichen Geräten und Holzspaten zum Graben der Saatlöcher abgelöst wurden, bevor der Pflug zum Ziehen der Furchen erfunden wurde. Zur Ernte des Getreides setzte man einfache Erntemesser und schließlich kurze Handsicheln, welche die Halme dicht über dem Boden abschnitten, ein. Die Getreideähren wurden vermutlich in Körben gesammelt und später gedroschen, um die Körner aus den Ähren des Getreides zu befreien. Neben den verschiedenen Getreidesorten wurden noch Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Linsen gesät. Auch dabei wurden die Pflanzen kultiviert bei wildgewachsenen Hülsenfrüchten sprangen die Hülsen leichter auf, bei vom Menschen angebauten Pflanzen blieben die reifen Hülsen geschlossen. Außerdem wurden Nutzpflanzen wie Lein bzw. Leinsamen, Schlafmohn und Flachs gezielt angebaut. Bereits in der Jungsteinzeit entwickelten die Bauern das System des Fruchtwechsels zur Steigerung des Ertrages bzw. zur Schonung des Bodens man verhinderte damit, dass er einseitig ausgelaugt wurde. Im ersten Jahr wurde z.B. Einkorn ausgesät, im Folgejahr kam die Erbse als Schwachzehrer und Stickstoffdüngung an die Reihe Hülsenfrüchte entwickeln zusammen mit Bodenbakterien an den Wurzeln der Pflanzen Stickstoffknöllchen, weshalb nach dem Absterben der Planze ein Teil dieses Stickstoffes in den Boden übergeht und zur Düngung beiträgt. Nach der Ernte ließ man den Acker für ein Jahr brachliegen und benutzte ihn als Viehweide. Durch die Exkremente des Weideviehs wurde die Bodenqualität weiter verbessert. Die Menschen der Jungsteinzeit mussten erst herausfinden, welche Tiere sich domestizieren liessen, beziehungsweise, sich in der Gefangenschaft fortpflanzten. Für die Tierzucht wählten die Menschen jene Tiere die leicht zu halten, pflegeleicht waren und einen grossen Ertrag an Fleisch oder sonstigen Rohstoffen einbrachten. Das Mufflon (Ovis musimon) ist der noch heute lebende wilde Vorfahre unserer Schafe. Es ist das kleinste Wildschaf. Das heutige natürliche Verbreitungsgebiet der Mufflons befindet sich auf Korsika und Sardinien, wo es leider als gefährdet gilt. Der Vorfahr unserer Hausziegen ist die Bezoarziege, die ursprünglich aus Anatolien stammte. Sie ist eng mit dem Alpensteinbock verwandt, der auch zu den wilden Ziegenarten gehört und ein ausgezeichneter Kletterer ist. Heute ist die wilde Bezoarziege leider vom Aussterben bedroht. Im 17. Jahrhundert starb der Auerochse(Ur), aus dem unsere Hausrinder einst hervorgingen, aus. Die letzte Kuh wurde 1627 in Polen von einem Wildhüter getötet. Nun hat man es durch viele Züchtungen geschafft, eine Rinderart hervorzubringen, die dem Auerochsen zum Verwechseln ähnlich sieht. Das Przewalskipferd ist eine ursprüngliche Pferderasse. Wilde Przewalskipferde leben in Asien, sind aber stark vom Aussterben bedroht Die Fährte über die genaue Entwicklung des Pferdes scheint im Zickzack zu verlaufen und gibt den Forschern noch heute viele Rätsel auf, welche frühere Art der eigentliche Vorfahre der Pferde (Equus) war, zu welchen übrigens auch Zebras und Esel zu zählen sind. In der Evolution des Pferdes bildeten sich viele Seitenzweige, die wieder ausstarben. Dinohippos, der vor 13 Millionen Jahren bis vor 5 Millionen Jahren in Nordamerika lebte, gilt heute als der erste Vertreter der Gattung Equus. Die Entwicklung des Pferdes spielte sich grösstenteils in Amerika ab. Dort starben die Pferde in Amerika vor 10000 Jahren aus. Als die Ureinwohner vor 500 Jahren die ersten Pferde sahen, welche durch die Europäer nach Amerika gebracht wurden, meinten sie erst, es wären grosse Hunde. In Europa galten die Pferde lange nur als begehrte Beutetiere. Erst vor 5000 Jahren wurde das Pferd als Haustier entdeckt. Mensch und Wolf Von Rivalen zu Gefährten Das einzige Tier, dass der Mensch hielt, das ihm von Natur aus gefährlich werden konnte und dazu noch ein alter Rivale in Sachen Jagen und Beute darstellte, war der Wolf, den der Mensch zähmte und ihn zum Hund herauszüchtete. Doch auch diese Rechnung ging auf. Denn mit dem vierbeinigen Gefährten an seiner Seite, hatte der Mensch einen Weg gefunden, wilde Tiere von sich und seinen Herden fern zu halten. Der Hund hat einen entscheidenden Trieb, den der Mensch sich jetzt zu Nutze machte, das Treiben. Wölfe treiben die Tierherden auf ihrer Jagd auseinander und machen so die kranken, alten und schwachen Tiere aus, die sie anschliessend reissen. Dem Hund aber wurde vom Menschen beigebracht, das Gegenteil davon zu machen, was der Wolf tut. Der Hund treibt die Herde nicht auseinander, er treibt sie zusammen. Aber mit demselben alten Instinkt, wie seine wilden Ahnen. Ohne den Hund wäre eine erfolgreiche Herdenhaltung nie möglich gewesen. Das kann man noch heute bei den Schäfern beobachten, die mit ihren grossen Schafherden durch die offenen Landschaften ziehen. Genetiker haben herausgefunden, dass sich der Hund genetisch schon vor etwa 135000 Jahren von seinem Stammvater dem Wolf getrennt haben soll